Schweiz: Jedes Kind kennt den Osterhasen – doch wer hat seinen Verwandten, den Feldhasen gesehen?

26.03.2018, Sandra Gloor
Im Rahmen der „Aktion Feldhase“ wird die Bevölkerung in der Schweiz und Liechtenstein aufgerufen, Feldhasen-Beobachtungen auf der Meldeplattform säugetieratlas.wildenachbarn.ch zu melden.


Feldhasen. Bild Sonja Portenier / wildenachbarn.ch

Dem Osterhasen begegnet man in der Osterzeit auf Schritt und Tritt. Doch wann haben Sie das letzte Mal einen Feldhasen beobachtet? Feldhasen-Begegnungen sind selten. Der Feldhase ist in der Schweiz gefährdet und seine Bestandeszahlen sind gebietsweise rückläufig.

Feldhasen melden für den neuen Säugetieratlas

Im Rahmen der „Aktion Feldhase“ wird die Bevölkerung in der Schweiz und Liechtenstein aufgerufen, Feldhasen-Beobachtungen auf der Meldeplattform säugetieratlas.wildenachbarn.ch zu melden. Die Meldungen fliessen in den neuen Säugetieratlas der Schweiz und Liechtensteins ein, welcher zurzeit von der Schweizerischen Gesellschaft für Wildtierbiologie SGW erarbeitet wird.

Doch der Feldhase ist auch zu Ostern nicht alleine unterwegs. Die zwei nächsten Verwandten des Feldhasen in der Schweiz sind der Schneehase, welcher meist oberhalb der Waldgrenze zu beobachten ist, und das Wildkaninchen, welches nur in vereinzelten, isolierten Populationen in der Schweiz vorkommt.

Feldhasen - Schneehasen - Wildkaninchen

Der Feldhase ist der größte Vertreter der Hasenartigen in der Schweiz. Er ist das ganze Jahr über braun-grau gefärbt und nutzt vor allem offene Lebensräume mit Gebüsch und Hecken. Im Vergleich zum Feldhasen ist der Schneehase kleiner und von rundlicherer Gestalt. Besonders im weißen Winterpelz lässt er sich gut von seinem größeren Verwandten unterscheiden. Doch auch im gräulichen Sommerfell behält der Schneehase einen weißen Schwanz. Der kleinste und seltenste Vertreter der Hasenartigen in der Schweiz ist das Wildkaninchen, die Wildform der Hauskaninchen. Es kommt nur in isolierten Populationen im Wallis und bei Basel vor.

Feldhasenförderung ist möglich

Die Rückgang der Feldhasen hat eng mit der Intensivierung der Landwirtschaft zu tun. Lange war unklar, wie Feldhasen wirksam geschützt und gefördert werden können. Im Basler Projekt „Hopp Hase“ wurden, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, Massnahmen entwickelt, wie es gelingen kann, dass sich die Feldhasenbestände wieder erholen können.

 

Buch zum Them

Darius Weber: Feldhasen fördern funktioniert! Schlussfolgerungen aus dem Projekt HOPP HASE in der Nordwestschweiz
ISBN: 978-3-258-08030-7, Haupt Verlag, Bristol-Schriftenreihe 53, 1. Auflage 2017, 124 Seiten. Erhältlich im Buchhandel.