Asthaufen - für mehr Biodiversität im Garten

Asthaufen sind Oasen für die Tierwelt

Unsere Städte und Dörfer bestehen aus einem Mosaik von Lebensräumen, wo zahlreiche Arten leben. Je strukturreicher diese Lebensräume sind, umso wertvoller sind sie für die Förderung der Biodiversität. Insbesondere Asthaufen dienen vielen Wildtierarten in Siedlungen, Parks, Friedhöfen und anderen Grünanlagen als wichtige Rückzugsorte. Mit dem Anlegen von Asthaufen als einfache Massnahme kann man deshalb einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die Artenvielfalt zu fördern, die durch das Wachstum der Städte und die Versiegelung der Böden zunehmend unter Druck gerät (BAFU, 2022).

Asthaufen sind wahre Oasen und bieten vielen Wildtieren ein Zuhause. Igel, Marder, Wiesel und sogar Fledermäuse nutzen sie als Unterschlupf oder zum Überwintern. Wildbienen und verschiedenen Vogelarten dienen sie zum Nisten oder als Nestmaterial, während Käfer und Ameisen zwischen den Ästen Nahrung und Verstecke finden und Zauneidechsen und Ringelnattern sie zur Eiablage nutzen. Aber nicht nur die Tierwelt profitiert von dieser Struktur, sondern auch Flechten, Pilze und eine Vielzahl von Pflanzen siedeln sich in und auf Asthaufen an.

Auch im ländlichen Raum und in Landwirtschaftsgebieten erhöhen wir mit dem Anlegen vieler Asthaufen das Angebot an wertvollen Strukturen und fördern gleichzeitig die ökologische Vernetzung der Lebensräume(Gutern et al. 2020).

Eine Ecke im Garten mit einem Asthaufen aus Schnittgut bietet den Igeln ein gutes Versteck das ganze Jahr hindurch.
Jeder zusätzliche Asthaufen ist wertvoll und das Anlegen ist einfach!
Einen Asthaufen selber bauen
Standort

Für das Anlegen des Asthaufens eignen sich ungestörte Ecken in Gärten oder anderen Grünräumen am besten. Soll der Asthaufen als Überwinterungsquartier für den Igel dienen, ist eine schattige Lage optimal. Dadurch stellt man sicher, dass der Igel nicht vorzeitig aus dem Winterschlaf erwacht, wenn die Sonne den Haufen erwärmt (Igelzentrum Zürich, 2022).
 

Material

Für einen Ast- und Laubhaufen als Rückzugsort für Wildtiere und Überwinterungsplatz für Igel braucht es viel Ast- und Laubmaterial. Auch trockenes Schnittgut kann man verwenden. Die Äste sollten unterschiedlich dick sein, sodass beim Aufschichten verschieden grosse Zwischenräume entstehen. Als Grundfläche ist ein Bereich von etwa 2 x 2 Meter empfohlen. Aber auch kleinere Ast- und Laubhaufen sind wertvoll.
 

Aufschichten einer Astburg

Das Zentrum des Asthaufens bildet die Astburg. Diese wird aus dicken Ästen aufgeschichtet, sodass grössere Zwischen- und Hohlräume entstehen, die Platz für ein Winterschlafnest für einen Igel bieten. Der Igel sollte von allen Seiten her Zugang zu diesen Hohlräumen haben.
 

Aufschichten des Haufens

Danach schichtet man abwechslungsweise dünne und dickere Äste auf die Astburg auf. Auch Zweige von Nadelbäumen können verwendet werden.
 

Laub und Schnittgut zum Isolieren

Zwischen die Äste gibt man stets etwas Laub und, falls vorhanden, trockenes Schnittgut. So bleibt der Asthaufen im Zentrum auch bei nasser Witterung trocken.
 

Abschluss mit Ästen

Zum Abschluss werden Äste so auf den Haufen gelegt, dass der Haufen gut zusammenhält.
 

Ein Asthaufen mit isolierendem Laub bietet dem Igel ein ideales Winterquartier. Auch andere Arten wie das Wiesel und viele Insekten profitieren vom Ast-Laub-Haufen.
Weiterführende Links